Leere Kirchen?


Wir alle befinden uns aufgrund der Coronakrise in einer Ausnahmesituation. Vieles von dem, was Sie von Ihrer Kirche gewohnt sind, kann derzeit nicht so stattfinden. Viele finden es sehr schwer, dass derzeit keine Gottesdienste und kirchliche Veranstaltungen stattfinden. Ich sage dann immer: doch, es finden Gottesdienste statt, nur anders als sonst.

Es können keine Gottesdienste in kirchlichen Gebäuden stattfinden, an denen wir leiblich zusammenkommen. Es gibt aber ein großes Angebot an Gottesdienstformen, so dass niemand auf einen Gottesdienst verzichten muss. Das ist anders, als sonst. Und es fehlen die gewohnten Nachbarn in den Bankreihen.

Aber es geht nicht anders. Wir alle helfen so mit, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Das ist jetzt wichtig, weil dadurch nach Erkenntnis der Wissenschaftler Menschenleben gerettet werden. Und das unterstütze ich mit allen meinen Möglichkeiten. Bitte achten Sie auf sich selbst und auf andere und halten Sie Distanz. Leider ist es jetzt notwendig, so wenig soziale Kontakte zu haben, wie möglich. Und wenn jetzt Ausgangssperren kommen, dann müssen wir uns auch an die vorgegebenen Rahmenbedingungen halten.

Dennoch gibt es viele Möglichkeiten, miteinander in Kontakt zu kommen, mit dem Telefon, per Video, über das Internet. Man kann Radio und Fernsehgottesdienste https://rundfunk.evangelisch.de/kirche-im-radio/deutschlandfunk/gottesdienste https://www.zdf.fernsehgottesdienst.de/) verfolgen und auf seine Art mitfeiern. Auch auf der Website unseres Kirchenkreises www.ekkt.de gibt es Hinweise und Links zu Angeboten in unseren Gemeinden.

Da ist in einer Woche eine Menge entstanden. Viele tolle und kreative Ideen, nicht nur im Internet. Die ausgedruckte Andacht beim Bäcker, der Konferenzgottesdienst, die Sprachnachricht auf dem Smartphone, Mitmachaktionen für Kinder auf Instagram und all die guten Ideen auf Facebook, Poetry-Slam auf WhatsApp und natürlich Videos und Audios von Andachten und Gottesdiensten aus den Gemeinden, wie das gemeinsame Beten zu einer bestimmten Uhrzeit. Und was diese Woche noch nicht geschafft ist, können wir nächste Woche erleben.

Ich danke allen, die sich in dieser schwierigen Zeit für ihre Kirche und die Gesellschaft engagieren und helfen, dass das (kirchliche) Leben unter veränderten Bedingungen weiter gehen kann. Ich danke allen Pfarrerinnen und Pfarrern, die ihre Arbeit anders tun müssen als sonst, aber mit großem Engagement und kreativen Ideen. Und ich danke allen Presbyterinnen und Presbytern, kirchlichen Mitarbeitenden, Ehrenamtlichen und allen andern, die helfen und machen und tun.

Und ich danke allen in unserer Gesellschaft, die dafür sorgen, dass wir trotz Einschränkungen gut versorgt sind: den Ärztinnen und Ärzten, den Krankenpflegerinnen und Krankenpflegern, den Menschen, die unsere Kliniken, Labors und Supermärkte am Laufen halten, dafür die Waren herstellen, transportieren und packen, den Menschen in den Wasser- und Stromwerken, den Telekommunikations- und IT-Anbietern und vielen, vielen mehr. Es gibt so viele, die unseren Alltag so ermöglichen wie er ist. Dazu gehören auch die, die in der Politik und in Verwaltungen Entscheidungen treffen. Danke!