Live is life – ProvinzPo(dca)st vom 1.5.2021

Ok, das ist jetzt keine Musik für einen Tanz in den Mai. Aber das geht ja gerade ohnehin nicht so wie sonst. Die Musik, um die es heute geht, ist vor allem Livemusik. Auch wenn sie in Studioalben perfekt eingespielt wurde. Ich spreche von Pink Floyd. Jener großen englischen Band, die von den 70igern an die Stadien gefüllt und mit ihrer monumentalen Musik und ihren gigantischen Bühnenshows für Rekorde gesorgt haben.

Ja, ich hatte das Glück, sie live zu erleben. Das war 1994 auf dem Hockenheimring bei der Division Bell Tour. Es war wirklich gigantisch. So wie diese Band immer war und ist. Irgendwann einmal hatte ich mir vorgenommen, meine großen Rockbands live zu sehen, Open Air. Und ich habe es geschafft. Die Dire Straits, die Rolling Stones, Bruce Springsteen, dazu Herbert und Marius, und eben Pink Floyd.

Seitdem mir bei Joe Cocker in der Halle mal die Ohren weggeflogen sind und die Bässe den Magen verrückt gemacht haben, gehe ich ausschließlich auf Open Air Konzerte. Aber die genieße ich. Die Menge an Menschen, die sich friedlich tanzend und mitsingend auf die Musik und das unvergleichliche Feeling freut, das ist richtig gut.

Ein Jahr nach diesem Konzert im Motodrom in Hockenheim mit den 80.000 Menschen kam das Live-Album „Pulse“ zu dieser Tour raus. Darauf sind all die Klassiker wie „Another Brick in the Wall“, „Hey You“, „Time“, die neuen Songs und natürlich die Schlusskurve mit „Comfortalbly Numb“, „Run like Hell“ und den genialen Gitarrensoli von David Gilmour. Das ist der Sound von Pink Floyd. Und live ist er am besten.

Es ist für ein Ausdruck höchster Lebendigkeit, wenn Menschen singen. Die Psalmen in der Bibel sind ein Ausdruck davon. In einem heißt es: „Lobe den Herrn, meine Seele! Ich will den Herrn loben, solange ich lebe und meinem Gott singen, solange ich bin.“ Da ist sie, die Verbindung zwischen Singen und Leben. Ich singe, solange ich lebe.

Diese Lebendigkeit, die spüre ich, wenn ich Musik mache, mich im Rhythmus wiege, Rock and Roll. Eben „Pulse“, pulsierendes Leben. Diese Lebendigkeit erfahre ich, wenn mich die Musik anrührt, meine Emotionen lebendig werden lässt. Mit traurigen Songs wie mit fröhlichen.

Livemusik, das ist für mich immer noch die lebendigste Form. Und ich freue mich wahnsinnig, wenn ich mal wieder ein Konzert live erleben kann. Bis dahin schaue ich mir manchmal Videos von ausgelassen fröhlichen Menschen an, die Musik machen und dazu tanzen, eben lebendig sind.

Hin und wieder ist Pink Floyd dabei, zum Beispiel „Wish you were here“ vom Album „Pulse“. Der Song passt von der Stimmung gerade ganz gut. Er erzählt von Gefühlen des Verlusts. Hm, das kenne ich gerade zur Genüge. Aber ich bleibe optimistisch. Denn Musik, das heißt: Live is life. Live ist lebendig. Und so soll es bleiben.

Und hier geht es zur Podcastfassung: https://youtu.be/hNFmUpRAaGE